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Session 2: Auf nach Altdorf

Wellentag, der 25. Jahrdrung 2512 #

Nach einer Nacht im Stroh und einem unspektakulären Frühstück waren die Abenteurer am Morgen von Tag zwei bereit für die Reise nach Altdorf. Gunnar und Hultz, die beiden Kutscher, hingegen weniger. Diese waren nach einer derb eskalierten Nacht (finanziert aus dem unverhofften Verkauf vier weiterer Fahrkarten am Vorabend) erst mit großer Verspätung und (in Absprache mit dem Wirt) einem Eimer Wasser wachzukriegen. Die restlichen Mitreisenden, Baronin Isolde und ihre Mini-Entourage, Philippe der Kartenspieler und der unkommunikative junge Mann mit dem großen Buch, erwiesen sich allesamt als wenig hilfreich. Und so kam man, trotz tatkräftiger Unterstützung der Gruppe beim Beladen der Kutsche, erst am späten Vormittag los, so dass schon wieder fraglich war, ob man wohl die nächste Station vor Einbruch der Dunkelheit erreichen würde.

Die Kutsche kam zunächst ganz gut voran auf der Straße durch den Drakwald an der Grenze zwischen Middenland und Reikland. Den landesypischen imperialen Landregen nahm die auf dem Dach hockende Gruppe zunächst mit der stoischen Gelassenheit geborener Helden zur Kenntnis. Die Gelassenheit wich erst einer gewissen Hektik als mitten auf der Straße plötzlich Rolf auftauchte. Rolf war ein alter Bekannter von Morngrim, man hatte sich allerdings seit über einem Jahr nicht mehr gesehen. Damals hatte Rolf aber noch weniger grünen Schleim vor dem Mund und noch deutlich mehr Feisch und Haut auf den Knochen gehabt. Die zerlumpte Gestalt, die dort auf der Straße über eine andere Person gebeugt hockte und offenbar deren abgerissene Hand im Mund hatte konnte man nur noch mit sehr viel gutem Willen als Rolf-artig bezeichnen. Als Rolf die Kutsche bemerkte, stürmte er grunzend auf sie zu. Während Kutscher Gunnar eine Vollbremsung versuchte rissen sich die Pferde los und schleppten seinen Kollegen Hultz hinter sich her in den Wald. Anne zog sich zunächst zwischen das Gepäck hinten auf dem Dach der Kutsche zurück, was Ihr vorerst ersparte, Rolfs mutierte Fratze von nahem sehen zu müssen als dieser auf den Kutschbock sprang. Ihre drei Mistreiter hatten dieses Glück nicht und die Furcht stand ihnen folgerichtig für einen Augenblick ins Gesicht geschrieben. Sowohl Valdrics als auch Florians Hieben mit ihren Handwaffen wich Rolf erstaunlich behende aus bevor er Kutscher Gunnar einen fiesen Treffer ins Gesicht verpasste der diesen einiges an Blut und mehrere Zähne kostete. Den Ernst der Lage erkennend stürzte sich Anne nun doch mit ihrem Dolch auf Rolf und erwischte ihn mit einem satten Treffer am Bein. Nun kam auch Morngrimm wieder zu sich und brachte seine mit Eisenbandagen umlegte Keule mit solcher Wucht nieder, dass von Rolfs Kopf nur Brei übrig blieb. Der nun kopflose Mutant sank von der Kutsche. Für einen Moment herrschte gespenstische Ruhe. Die Leiche, die Rolf gerade zu verspeisen begonnen hatte, stellte sich als weiterer Kutscher heraus. Die Gruppe sicherte gerade dessen Kettenhemd (vorerst in einen Lumpen eingerollt, weil es voller grünem Schleim war) als ein markerschütternder Schrei von hinter der nächsten Wegbiegung kam. Nach kurzer Diskussion entschieden die restlichen Insassen der Kutsche, lieber weiter das Innere derselben zu bewachen. Kutscher Gunnar schleppte sich schwer verletzt in den Wald um nach seinem Kollegen zu suchen, und die vier Abenteurer schlichen sich zwischen den Bäumen vorwärts in Richtung des schrecklichen Gebrülls.

Dort erspähten sie ein gruselige Szene. Um eine umgestürzte Kutsche (hier zeichnete sich ein Trend ab) lagen mehrere Leichen, dazwischen waren 5 weitere Mutanten dabei, die Leichen wahlweise zu plündern oder zu verspeisen. Einer der Mutanten lag schreiend und stark blutend am Boden, ein weiterer versuchte verzweifelt, ihm die Wunde zu verbinden. Kurzentschlossen nutzten unsere Abenteurer die Ablenkung und griffen an. Die schwer verletzten und völlig überraschten Mutanten hatten keine Chance. Unter den Hieben und Stichen von Valdrics Kurzschwert, Annes Dolch, Morngrims Keule und Florians Bootshaken fiel einer nach dem anderen nach wenigen Treffern. Morngrimm schaffte es zwar noch, sich bei einem besonders energischen Hieb mit seiner Keule auf den eigenen Fuß zu hauen, abgesehen davon erlitten die vier aber kaum Schaden und töteten, von Aufregung und Adrenalin getrieben, die fünf Mutanten praktisch im Handumdrehen. Endlich war kurz Zeit zum Durchatmen.